Die Ausschachtungen für den neuen Niestelauf, östlich der A7, hat begonnen.

    Neue Aue für das Niestetal

    Seit Ende November 2022 rollen die Bagger zur Entstehung einer weiteren Niesteaue, diesmal östlich der Hermann-Scheer-Straße. Direkt am Wichtelbrunnen entsteht somit bis zum Frühjahr 2023 ein neues Renaturierungsgebiet, das auch als Retentionsfläche für Hochwasserereignisse fungieren kann. Das Land Hessen fördert das Projekt dabei mit etwa 350.000 Euro. Für den Eigenanteil der Gemeinde Niestetal wurde außerdem die Anerkennung von Biotopwertpunkten beantragt, die die positive Entwicklung des Abschnittes für den Naturschutz honoriert.

    Die Nieste wird im Rahmen dieses Projektes in einen naturnahen Verlauf versetzt. Dafür müssen Baumaßnahmen ergriffen werden, um den aktuellen Verlauf östlich der A7 zu unterbrechen und in die neue „M-Schleife“ einzubinden. In den 70er Jahren wurde der Verlauf der Nieste an vielen Stellen im Ort befestigt und begradigt, um das Überfluten der anliegenden Felder zu verhindern. Leider wurden damit die Überflutungen, vor allem im Ortsteil Sandershausen, noch weiter forciert und die Ansiedlung von Tier- und Pflanzenarten eingeschränkt. Das aktuelle Renaturierungsprojekt soll neue und erweiterte Lebensräume für heimische und auch bedrohte Tierarten schaffen, sowie die generelle Qualitätssteigerung des Lebensraumes Bach erhöhen. Große Erfolge konnten bereits im zuvor renaturierten Gebiet entlang der Heiligenröder Str. erzielt werden. Neben Störchen und seltenen Bachbewohnern, wie der Groppe, hat sich auch mindestens ein Biber im Biotop Niesteaue angesiedelt. Ferner sind dort weitere Bodenbrüter beheimatet, so auch verschiedene Schnepfenarten. „Die bisherige Niesterenaturierung ist eine Erfolgsgeschichte, die dem Schutz zahlreicher Tier- und Pflanzenarten dient“, gibt Bürgermeister Brückmann stolz an, „weitere positiv zu bewertende Effekte sind die Entstehung neuer Retentionsflächen, die beim Übertreten der Nieste eine Überflutung im Ortsteil Sandershausen abmildern könnten." Das Projekt ist Teil der naturnahen Umgestaltung des Niestetals im Gemeindegebiet und soll in Zukunft an anderen relevanten Stellen weitergeführt werden. 

    Den Projektanfang macht die geringfügige Ausschachtung der nördlich gelegenen Flutmulde parallel zum Wichtelbrunnenweg, gefolgt vom Einstich nahe der Brücke an der Hermann-Scheer-Straße. Hier soll die Nieste wieder in ihr bestehendes Bett zurückfließen. Die Ausschachtung des neuen Bettes erfolgt über GPS-Daten, sodass eine genaue Umsetzung des zugrundeliegenden Planmodells erfolgen kann. Die gesamten Erdarbeiten sollen dieses Jahr zu einem Ende kommen. Die endgültige Verbindung mit der Nieste und abschließende „Verplombung“ des bisherigen Niestelaufs finden im kommenden Jahr statt. Sollte es an den Einstichstellen zur Nieste eventuell zu einzelnen Gehölzarbeiten kommen, wird dies mit besonderer Vorsicht und Sorgfalt umgesetzt. Die Hölzer würden schlussendlich auch in die Renaturierung mit eingepflegt, um neue Habitate zu gestalten.

    Während der Bauphase wird die Zufahrt für Baustellenfahrzeuge über die Straße "Am Sportplatz" und den davon abzweigenden Feldweg zu den Feldern erfolgen. Aufgrund der Durchfahrt der Fahrzeuge könnten geringfügige Einschränkungen für die Anwohnerinnen und Anwohnern entstehen, wir bitten dies zu entschuldigen. Weiterhin bitten wir, im eigenen Interesse, von einer Nutzung des Trampelpfades entlang der Nieste abzusehen, da hier die Umgestaltung stattfindet und somit eine Sackgasse entsteht.


    Skizze der neuen Niesteaue mit einem M-Bogen, kleinen Inselelementen und der Flutmulde.

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