V.l.n.r. Bürgermeister Marcel Brückmann, Volker Hammermüller und viele Besucherinnen und Besucher wohnen der Veranstaltung bei.

    Öffentliche Bürgerveranstaltung zum Thema A44

    Durch einen kleinen Seiteneingang der Mehrzweckhalle strömten vergangene Woche Dienstag, den 06. Juli 2021, insgesamt über 70 Bürgerinnen und Bürger in die große Halle, um sich über die Sachlage des Autobahnbaus der A44 zu informieren. Wie bereits bei den Sitzungen der Gemeindevertretung gewohnt, kamen alle vorbildlich mit Masken und meldeten sich entweder mit einem Zettel oder der neu installierten luca-App bei der Gemeinde an.

    Gegen 18 Uhr trat Bürgermeister Marcel Brückmann an das Rednerpult, flankiert von zwei bauzaungroßen Darstellungen der geplanten Streckenführung der A44. An seiner Seite waren Vertreter der Gemeindeverwaltung und der in diesem Verfahrensfall hinzugezogene Fachanwalt der Kanzlei Kasper Knacke, Herr Dr. Thomas Krappel. Die eingeladenen Planer der Autobahn GmbH (früher Hessen Mobil) mussten leider absagen und von einer Teilnahme während des laufenden Planfeststellungsverfahrens absehen. Zugeschaltet per Videotelefonie war der Verkehrsplaner der Gemeinde Niestetal, Herr Wulf Hahn von Regio Consult. Unter den Bürgerinnen und Bürgern waren auch Niestetals Vorsitzender der Gemeindevertretung, Volker Hammermüller, unser neuer erster Beigeordneter, Bernhard Steinbach, zahlreiche Mitglieder der Gemeindevertretung und besonders hervorzuheben unser Vertreter in Berlin, MdB Timon Gremmels vertreten.

    Herr Brückmann berichtete schließlich ausführlich über die Planung des Lückenschlusses der A44 zur A7 und erläuterte die Schwerpunkte und vor allem auch Verbesserungsvorschläge und Kritikpunkte der Pläne des Regierungspräsidiums Kassel, die zusammen in der interfraktionellen Arbeitsgruppe für die Gemeindevertretung erarbeitet wurden.

    Viele Sachverhalte deckten sich mit der Meinung und den Vorschlägen der Bevölkerung. Zum Beispiel, dass die Trasse anstatt im sogenannten Losse-Korridor besser im Söhre-Korridor verlaufen solle. Die Mehrbelastung an Verkehr im Gemeindegebiet, durch den Wegfall der Anschlussstelle Kassel-Ost und der damit geänderten Pendlerroute in Richtung Innenstadt, ist in keinster Weise wünschenswert. Durch eine Hochwasserrichtlinie befindet sich die aktuelle B7-Trasse laut aktuellen Indikatoren zu niedrig, was in den Plänen eine Nordkurve der A44 zur Folge hat, um zukünftig hochwassergeschützt zu sein. Doch der Lärmschutz bleibt nicht nur in Kaufungen, sondern ebenfalls in Heiligenrode auf der Strecke. Hier wurde von allen Seiten offenporiger Asphalt, höhere Schallschutzwände und eine reduzierte Geschwindigkeit auf den Autobahnen sowie den Rampen gefordert. Bedenken durch Umleitungsverkehr aufgrund von Baustellen, Unfällen und dadurch resultierenden Sperrungen wurden laut. Das fehlende Umleitungskonzept geht an dieser Stelle eindeutig zu Lasten der Ortschaften Ober- und Niederkaufungen, sowie Heiligenrode und Sandershausen. Ein Renaturierungskonzept des Geländes zwischen B7 und neuer A44 fehlt ebenfalls sowie eine direkte Anbindung an das Liniennetz, bestehend aus Tram und Bussen in Kaufungen Papierfabrik.

    Hier einige Fragen der Besucherinnen und Besucher, die als Befürchtungen in Schriftform bis zum 26. Juli bei der Gemeinde Niestetal eingereicht werden können, um die Probleme des aktuellen Planfeststellungsverfahrens dem Regierungspräsidium Kassel vorzulegen und eine Änderung der Pläne herbeizuführen.
    • Wie ist der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Bereich des Kalkbergs betroffen?

    • Lässt sich der Bau des Lückenschlusses der A44 noch abwenden?

    • Warum kann man die vorhandene B7-Trasse nicht ertüchtigen und als Autobahn ausbauen?

    • Warum sind keine Schallschutzwände eingeplant?

    • Wie sieht es mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten im Bereich aus?

    • Wie soll das verkehrstechnisch aussehen, wenn die Umleitungsbelastung durch Stau und Unfälle auf den Autobahnen zu hoch wird?

    • Warum wurden andere, vielleicht besser passende Trassenpläne verworfen?

    • Warum sind, außer geringen Abänderungen, immer noch dieselben Pläne im Gespräch, wie noch in den 1990er Jahren?

    • Ist es Sinnvoll ein unabhängiges Lärmschutzgutachten anfertigen zu lassen, um den Lärmschutz in Niestetal zu untermauern?

    • Warum wird gebaut, obwohl die Versiegelung des Bodens zu einer erheblichen Belastung des Grundwasserspeigels führt?

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